Wie können Eltern durch Elternbildungsangebote erreicht werden?
Elternschaft und die Erziehung der eigenen Kinder bedeutet eine große Verantwortung und erfordert die Bereitschaft, das eigene Verhalten und die eigenen Emotionen zu hinterfragen. Eltern sehen sich aber heutzutage einer Fülle von pädagogischen Ansätzen, Theorien und Forderungen ausgesetzt, die sich als schwer überschaubar und häufig als noch schwerer bewertbar erweisen. So scheint es möglich, dass Eltern für nahezu jede – möglicherweise auch fragwürdige – pädagogische Haltung Bestätigung in der Literatur und im Internet finden können. Auf der anderen Seite bietet fundiertes Wissen um die kindliche Entwicklung und das kindliche Verhalten die Chance, dass Erziehung – im Sinne einer gelingenden Beziehung – an den Bedürfnissen des Kindes und der Eltern gleichermaßen ausgerichtet werden kann. Institutionelle Elternbildung kann hier Informations- und Unterstützungsangebote als Wegweiser durch dieses Dickicht von Trends, Theorien und Praxis bieten. Allerdings wird Elternbildung in Österreich nur von einem geringen Teil der Zielgruppe (etwa 5 % der Eltern mit Kindern bis 15 Jahre) in Anspruch genommen.
Was ist aber mit dem weitaus überwiegenden Teil der Mütter und Väter, die auf Elternbildung verzichten? Finden sie selbst den Weg oder sind es andere Orientierungsmöglichkeiten, die sie zu nutzen wissen? Und unter welchen Voraussetzungen wären diese Eltern bereit, die Orientierungshilfen der institutionellen Elternbildung zu nutzen? Die Studie „Erreichbarkeit von Eltern in der Elternbildung“ vom Österreichischen Institut für Familienforschung (ÖIF) an der Universität Wien soll darüber Aufschluss geben.
Download (PDF): Erreichbarkeit von Eltern in der Elternbildung | 1,1 MB
Rudolf Schipfer /24. April 2012