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ADHS - Artikel einer Betroffenen


AD(H)S, das  Aufmerksamkeit-Defizit(-Hyperaktivitäts)-Syndrom) ist eine immer häufiger gestellte Diagnose bei verhaltensauffälligen Kindern. Rund fünf Prozent eines jeden Schuljahrgangs ist davon betroffen, überwiegend Burschen. Oft erfolgt eine medikamentöse Behandlung durch Ritalin, die sowohl in Fachkreisen, aber auch unter Eltern nicht unumstritten ist.

Dazu ein Artikel:  http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ritalin-gegen-adhs-wo-die-wilden-kerle-wohnten-11645933.html

und die Reaktion einer Ärztin und Mutter (anonym) darauf:

"Es bestätigt meine philosophische These, dass Krankheiten auch der Mode unterliegen - sie sind in oder out. Zuerst kannte keiner die Krankheit, dann wurde sie modern und jetzt wird überdiagnostiziert. Ich frage mich nur, wo die vielen Ärzte sind, die die Diagnose stellen? In Österreich gibt es so wenige Kinder und Jugendpsychiater. Oder werden die Zusatztests der Psychologen überbewertet?? Das Problem bei den Hippies (zum Unterschied von meinem Träumer) ist, dass sie die anderen nerven, während sich der Träumer nur selbst schädigt. Vielleicht werden deshalb zu viele AD(H)S diagnostiziert.

Für mich ist es klar, dass AD(H)S genetisch ist. Alle Freunde sehen mittlerweilen die Ähnlichkeiten zwischen meinem Mann und meinem Sohn.

Eines steht fest, solche Artikel in einer eigentlich guten Zeitung dienen diesen Kindern sicher nicht, nicht denen mit ADHS und nicht denen mit Verhaltensauffälligkeiten, das ist schade und schmerzhaft.

Ich erfahre selbst gerade wieder, wie schwierig die Begleitung dieser Krankheit ist - und für mich bleibt es eine, die nichts mit Zappeln zu tun hat, sondern eine Krankheit, die eine Gradwanderung zwischen Genie und Wahnsinn ist, eine die mit schwierigen Freundschaften zu tun hat, eine die von dem Thema Sucht (Computer) bedroht ist. Wieder erfahre ich, was eine Wahrnehmungsstörung ist, wie lenkt man sein hilfsbedürftiges Kind, das schon wie ein Mann aussieht, wie lenkt man in Nähe und Ferne, wie hilft man als Mutter, die sich doch auch zurückziehen muss, weil sie erwachsen werden.

Aber ich weiß eines, ich glaube an mein Kind, es ist gut, vielleicht mein Bestes, ich muss mich bemühen, ihn zu verstehen, muss ihm helfen und muss sein Anwalt sein. Ich glaube an das Genie in meinem Kind und ich nehme es wie es ist. Aber leider passt dieses Kind in keine Schublade unseres Bildungswesens.

Eine Gesellschaft, die meint, Kinder sollen schon mit Windeln in Fremdbetreuung, weil beide Eltern Vollzeit arbeiten und Karriere machen müssen, eine Gesellschaft, der die Arbeit einer Mutter für die Gesellschaft fast nichts wert ist, wird dieses Problem nur Vergrößern und sicher nicht lösen."

Eine Initiative mit Vorbildwirkung aus Deutschland: ADHS und Zukunftsträume: www.adhs-zukunftstraeume.de

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